Ein normales Handy überträgt schon beim Einschalten reichlich Informationen an Google, und auch ein simpler Telefonanruf (ebenso SMS) wird erstaunlich detailliert von Google archiviert. Da hat man noch gar keine App gestartet und ist schon voll im Visier der Datenkraken. Auch Microsoft (MS) ist nicht viel besser und will mit Windows 11 den Onlinezwang noch verschärfen.

Das kann doch alles nicht mehr wahr sein, oder? 

Zu behaupten,
das Recht auf Privatsphäre sein nicht so wichtig, weil man nichts zu verbergen habe,
ist wie zu sagen,
das Recht auf freie Meinungsäußerung sei nicht so wichtig, weil man nichts zu sagen habe.
(Edward Snowden)

Wie also wegkommen von dem Google-Handy? Es ist immerhin eng verzahnt mit Clouddiensten und eventuell Google- und MS Mailadressen. Man muss also zunächst die Vorraussetungen schaffen, um die Clouds und Mailadressen von Google und MS ausmustern zu können.

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Mit Win10/11, Outlook, der MS Cloud und der damit eingehenden Datenübermittlung sieht es auch nicht sehr rosig aus, daher muss die Lösung prinzipiell auch mit Linux funktionieren, so dass man optimaler Weise komplett unabhängig ist von MS und Google.

Das langfristige Ziel ist es also, ein googlefreies Handy zu benutzen sowie einen Linux PC. Der erste Schritt ist die Handyumstellung, und dann, falls möglich, die teilweise oder komplette Trennung von Windows.
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Falls man eine neue unabhängige Mailadresse benötigt, bieten sich Mailbox.org oder posteo.de an. Die Mailkonten dort lassen sich auch mit einem eigenem Domainnamen kombinieren. Allein diese Umstellung der Mailadressen verursacht einigen organisatorischen Aufwand, weil man die GMailadresse wahrscheinlich in zig Shops und sonstwo als Kontakt hinterlegt hat..... oder (zum Glück) nicht?

Nach der Mailumstellung kommt die Cloudumstellung. Die neue Cloud der Wahl ist ziemlich eindeutig eine "Nextcloud". Das heisst, man muss sich eine Nextcloud organisieren. Diese kann man fertig mieten oder selbst einrichten auf eigenem Webspace oder auch eigenem Heimserver. Dann alle Daten in die Nextcloud migrieren. Dateien, Kontakte, Aufgaben, Notizen. Je nachdem, wie stark man dem Hoster der Nextcloud vertraut, kann man Cryptomator benutzen und mit verschlüsselten Containern arbeiten.

Die Einrichtung der Nextcloud scheint zunächst einfach von der Hand zu gehen, jedoch liegt der Teufel im Detail. Updates, Backup, Verschlüsselung etc geben reichlich Stoff zum Grübeln, Lernen und Entscheiden. Aber will man jetzt weg von Google oder nicht? Für Freiheit zu kämpfen war schon immer unbequem (und um nichts anderes geht es hier), also Augen zu und sorgfältig weiter Lesen und Lernen und Entscheiden.

Für die Synchronisation mit der Nextcloud benötigt man folgende Programme:

Nextcloud Notizen und Nextcloud Deck (Aufgaben) ersetzen MS OneNote und die Aufgaben aus Outlook. Für die Synchronisation zwischen Nextcloud und Outlook kann man .... einsetzen.

Unter Android benötigt man DAVx für Sync mit Nextcloud Kontakte und Kalender. Für Files, Notizen und Aufgaben ("Deck") gibt es eigene Apps. Danach hat man sein komplettes Büro auf dem Handy. PgP Verschlüsselung macht man mit OpenKeychain, aber das ist ein anderes Thema.

Der Mailclient Thunderbird auf dem PC benötigt..... für Sync der Kontakte (wegen Mailadresse) in der Nextcloud. Die restlichen Funktionen, also Kalender, Kontakte, Aufgaben und Notizen, erledigt man direkt im Browser (aber besser nicht Chrome oder Edge). Bei mir liegt der (portable) Thunderbird auf einem Stick im Truecrypt Container.

Jetzt ist die Cloud endlich startklar und nun kann es dem Handy an den Kragen gehen.

Das neue googlefreie Handy besitzt optimaler Weise keinen Playstore mehr. Je nach persönlichem Sicherheitsbedürfnis "darf" mehr oder weniger "Googelzeug" drauf.

Ich entscheide mich für LineageOS mit MicroG, auf das aber mittels Aurora-Store nur absolut unumgänglich Apps des Google-App Store installiert werden. Für vieles gibt es ja Alternativen. Zentraler Store ist der F-Droid store.

KeePassXC am PC und KeePass DX Android
Mail: FairEmail
Navi: OsmAnd
YT: NewPipe 

Was ist mit Facebook Whatsapp Instagram Twitter? 

Was soll damit sein? Das ist alles out. Fediverse ist in. Wer aber nicht die rote sondern die blaue Pille schluckt, kann sich weiter in der Filterblase aufhalten und diese Apps über den Aurora Store installieren. Wer die rote Pille für das freie Fediverse schluckt, installiert hingegen über F-Droid folgende Apps: